Tiny Forest - Super Power für die Stadt
Während man viele Jahrzehnte den Begriff der Innovation an Technologie gebunden hat, versteht man heute, dass die Klimafrage, die Biodiversitätskrise oder die Klimagerechtigkeit nicht mit Technologie allein bewältigt werden kann. Natur-basierte Lösungen machen heute als eine andere Form der Innovation Schule: Man schaut der Natur ab, was sie gut kann, noch bevor man sie in das Korsett der Städte zwängt und entdeckt plötzlich, dass Stadtgrün, Parks, renaturierte Flussufer, entsiegelte Böden oder nur schon Strassenbäume ganz besondere vielschichtige Formen von Super Power besitzen. In dieser Folge geht es unter anderem um Zwergwälder, um Tiny Forests, wie sie der Japaner Miyawaki „erfunden“ hat. In einer Stadt auf nur wenigen Quadratmetern gepflanzt, können sie ein Vielfaches: Die Luft reinigen, die Umgebung befeuchten oder bis zu 30-mal mehr Kohlendioxid absorbieren im Vergleich mit einer Monokultur-Plantage. - Ich besuche die Fachhochschule OST in Rapperswil, wo Landschaftsarchitekten ausgebildet werden. Der Siedlungsökologe Christoph Küffer führt mich auf dem Campus herum und zeigt mir gleich zwei Natur-basierte Lösungen, eine Wiese, die u.a. wie ein Schwamm funktioniert und einen jungen Zwergwald, den die Studierenden gepflanzt haben. Unser Gespräch wendet sich darüber hinaus weiteren Themen zu: Wie rettet man die genetische Vielfalt von Bäumen, die heute durch Hitze und Schädlinge unter Druck gekommen sind und was können auch Städte dazu beitragen?