Die Natur und die Stadt

Die Natur und die Stadt

Staffel 3, Episode 4: Lebensmitteldepot - Gemüse für das LENA-Haus. Dörte Averdunk und Barbara Dürr, Mitglieder der Betriebsgruppen Solidarische Landwirtschaft und Gastro und Lukas Briggen, Mitarbeiter des Eulenhofs in Möhlin über ein einzigartiges Projekt im Westfeld in Basel. Start: 24.April 2025

Ernährung ist der Schlüssel (zu vielem)

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Eine gute Ernährung ist neben Schlaf und Bewegung nicht nur der Schlüssel zu unserer Gesundheit. Jede/r Einzelne hat mit seinen/ihren Kaufentscheiden Einfluss auf eine mehr oder minder nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Umwelt. Im Moment läuft in dieser Hinsicht vieles schief in der Schweiz. Die industrielle Fleischproduktion versorgt die Bevölkerung nicht nur mit Fleisch aus zumeist unnachhaltiger Tierhaltung. Es wird auch zu viel davon produziert, was Auswirkungen auf die Menge von Mist und Gülle hat, die auf Feldern, Wäldern, in Gewässern und schliesslich im Trinkwasser landet. Auf vielen Landwirtschaftsflächen werden heute Futtermittel für die Viehzucht anstatt Gemüse, Hülsenfrüchte oder Getreide für die Bevölkerung angebaut. Ausserdem importieren wir zusätzliches Kraftfutter und sind auch deshalb zu 50 Prozent vom Ausland abhängig. - In dieser Episode unterhalte ich mich mit einer besonderen Frau. Franziska Herren steckte hinter der Trinkwasser-Initiative. Und obwohl diese vom Volk vor einigen Jahren abgelehnt wurde, lanciert sie nun eine Initiative für eine sichere Ernährung. In Solothurn, nahe der Aare, spreche ich mit ihr über ihren Steilpass an Politik und Bevölkerung.

Allschwiler Wald - wie die Ansprüche balancieren

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Während der Corona-Zeit wurde der Allschwiler Wald nahe der Grenze zum Stadtkanton Basel förmlich mit Besuchern und Besucherinnen überschwemmt. Man könnte dies einen Stresstest nennen. Doch auch sonst gibt es eine stattliche Zahl von Anspruchsgruppen, die den Wald für verschiedene Aktivitäten nutzen: die SpaziergängerInnen, die HündelerInnen, die JoggerInnen, die BikerInnen, die ReiterInnen, Kinder verschiedener Altersgruppen, die Familien… Dass es da Nutzungskonflikte geben kann, liegt auf der Hand. Ich möchte hier aber deutlich sagen, dass es eine weitere Reibungsfläche gibt. Es muss noch mehr um die Bedürfnisse des Waldes selbst und seine Lebensgemeinschaften aus Pflanzen und Tieren gehen, wenn ihnen so viele Menschen zu Leibe rücken. Wie man die vielen Ansprüche balanciert, darüber sprechen in dieser Folge der Revierförster Markus Lack aus Binningen und die Rangerin Florine Leuthardt aus Allschwil. Denn die beiden Baselbieter Gemeinden unterstützen hier (auch materiell) die Erholung-Suchenden des Stadtkantons Basel.

Tigermücke - kein willkommener Neuling in den Städten

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Die asiatische Tigermücke ist eine hübsche kleine Stechmücke, die aus Asien u.a. in alten Pneus nach Europa gelangt ist. Diese sogenannte Neozoe ist kein willkommener Neuling. Sie ist eine äusserst wirkungsvolle Überträgerin von Krankheitserregern, indem sie von Mensch zu Mensch fliegt und Blut saugt. Sie liebt es, sich in Städten zu bewegen, denn als ehemalige Höhlenbrüterin mag sie kleine Wasserstellen, wie sie beispielsweise in Freizeitgärten, privaten Gärten oder Balkonen vorhanden sind. Zum Beispiel in Untersetzern, Dohlen, oder Wassertonnen. - Das Schweizerische Tropen- und Public Health Institut Swiss TPH und die Kantone beobachten die Situation genau und haben den Kampf aufgenommen, um die sich schnell ausbreitende Tigermücke zumindest in Schach zu halten. Es ist wichtig, dass dabei möglichst viele Stadtbewohner*innen mithelfen. In dieser Episode erzählt uns der wisschenschaftliche Mitarbeiter des TPH, Martin Gschwind, was diese Mücke von andern unterscheidet, wie man präventiv tätig werden kann und dass es, wie stets wenn etwas Neues auftraucht, auch Kontroversen darum gibt. Ich hoffe, Sie haben etwas Zeit, diesen unwillkommenen Neuling kennenzulernen.

Die Pflanzenwelt im Wandel

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Die Schweiz ist besonders, was ihre Lebensräume für Pflanzen anbetrifft. Die Lebensräume sind so vielfältig wie die Landesteile: der Norden mit seinem Mittelland, mit Seen und Flüssen, der Süden mit seinem mediterranen Klima und natürlich die Alpenkette mit Berg, Schnee und Gletscher. In diesen grösseren Regionen, gibt es viel kleinere Einheiten und in ihnen allen leben Pflanzen, die genau diese Umgebungen lieben. Nun ist durch den Temperaturanstieg, durch Zersiedelung und intensive Landwirtschaft Bewegung in die Pflanzenwelt gekommen. Diese Faktoren haben einen beschleunigten Wandel zur Folge, der die Flora zumeist überfordert. In den Bergkantonen wie im Wallis oder im Graubünden ist der Druck sogar noch stärker, weil dort die Wetterextreme noch mehr ins Gewicht fallen. - Ich habe mit der Botanikerin Sonja Hassold darüber gesprochen, was dieser Wandel bedeutet und wie wir als StadtbewohnerInnen dagegen halten können. Sonja Hassold ist auch die Mitbegründerin der Firma Botanik Exkursionen, die sich an Normalsterbliche ohne viel Botanikwissen richtet. Darum haben wir uns auch darüber unterhalten, was es braucht, dass sich noch mehr Leute für die Natur einsetzen.

Flachs und Leinen - ein Material mit speziellen Qualitäten

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Flachs ist eine einjährige krautige Pflanze mit einer Höhe von 60 bis 100 cm. Die wenigen Flachsfelder in der Schweiz blühen im Juni mit feinen himmelblauen Blüten. Sie produzieren entweder Leinsamen, Leinöl oder die Pflanzenfaser, aus der Leinen gesponnen werden kann. In unseren Breitengraden haben der Flachs und der Leinen eine Jahrhunderte alte Geschichte, in anderen Regionen ist sie sogar Jahrtausende alt. Doch Leinen als Material für Kleidung, Bettwäsche oder als Säcke für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln wurde fast verdrängt, u.a. durch Baumwolle. Die Mode (und zukünftige Hitzesommer) bringen dieses Textil verstärkt zurück, denn Leinen hat spezielle Qualitäten. - Lilli Krakenberger, die sich beruflich mit Textilien beschäftigt, sammelte über Jahrzehnte teilweise sehr altes Leinen in unterschiedlichsten Verarbeitungsformen. Sie erzählt in dieser Episode nicht nur davon, welche „Superpower“ Leinen besitzt, was seine kulturhistorischen Wurzeln sind, sondern auch mit welchem Respekt und welcher Freude sie sich ihm nähert. Wir alle müssten aufmerksamer werden dafür, welche Textilien wir an unsere Körper „ranlassen“ - und welche nicht.

Der Vogel der Liebe und des Friedens: Tauben in der Stadt

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Meine Mutter wusste in meiner Kindheit ein italienisches Lied zu singen, das davon handelte, dass eine sehnsüchtig Liebende eine weisse Taube mit einer Botschaft zu ihrem Geliebten schickt. In einem Winkel meines Hirns wusste ich also, dass die Taube der Vogel der Liebe war. Die Beziehung zwischen Taube und Mensch reicht weit zurück, vor die griechische Antike und die Verbindung von Taube mit Aphrodite. In der Stadt, in der ich meine Jugend verbrachte, in Basel, wurde die Taube einige Jahrtausende später als Problem wahrgenommen. Dem Wachstum der Population versuchte man damals mit der Anti-Babypille zu begegnen… Hat nicht funktioniert, wie ich von Stefan Greif, meinem Gesprächspartner für diese Episode erfahre. Der Projektleiter für Artenvielfalt bei Birdlife Schweiz weiss viel zu erzählen: über die unterschiedlichen Taubenarten, zum aktuellen Stand des Wissens, wie man Taubenpopulationen begrenzen kann, wie sich die BewohnerInnen ihnen gegenüber verhalten sollten und welche kulturhistorische Bedeutung diese Tiere haben. Er weiss sogar zu berichten, dass die exzellenten Fähigkeiten der Tauben nicht nur für das Überbringen von Botschaften, sondern selbst in der Kriegsführung genutzt wurden… verrückt, nicht?

Die Bäume sind Migranten

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Peter Brang war u.a. der Spezialist für den Wald im Klimawandel am ETH-Institut für Wald, Landschaft und Schnee WSL. Leider ist er letztes Jahr überraschend gestorben. Im Frühling 2022 konnte ich mit ihm noch ein Gespräch führen, ein gemeinsamer Waldbesuch fand leider nicht mehr statt. Ich bin sehr dankbar für dieses Interview, denn Peter Brang spricht über die grossen Linien: Der Wandel ist nicht nur eine biologische Konstante der Natur. Es gab auch Ereignisse, durch die Arten bereits vor dem Homo Sapiens ausgelöscht wurden. Aber die Menschheit hat nun einen beschleunigten Klimawandel ausgelöst, den viele Baumarten überfordert. Vor allem für die Wälder mit Schutzfunktion muss nun langfristig gedacht werden. Wälder im Mittelland haben etwas anders gelagerte Probleme. Doch grundsätzlich ist zu sagen, dass die Wälder nicht nur, aber auch in der Schweiz seit Jahrhunderten von der Wald- und Holznutzung übergeprägt wurden. Peter Brang war bescheiden genug anzufügen, dass wir erst in vielen Jahren sehen werden, ob wir den Wald mit den richtigen Massnahmen gegen die Folgen des Klimawandels unterstützt haben.

Hand aufs Herz: Wie hältst Du es mit der Nachhaltigkeit

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Wir wissen alle, dass ein nachhaltiger Lebensstil und das nachhaltige Wirtschaften zentrale Anforderungen einer durch den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt komplex gewordenen Welt sind. Überall werden diese Themen verhandelt: in der Politik, in den Medien, auf der Verwaltungsetage grosser und kleiner Unternehmen und letztlich auch am Familientisch. Die Dilemmata sind vielfältig, die Informationsangebote sind weitläufig, um nicht zu sagen überfordernd. Wie finden Menschen und Firmen unter diesen Umständen zu jenen Massnahmen, die für sie umsetzbar und sinnvoll sind? - In dieser Episode erzählt die Beraterin und Podcasterin Christine Abbühl, die die Firma Urpunkt führt, über Erfahrungen und Schlussfolgerungen. Sie berät gleichermassen Einzelpersonen und Firmen, wie sie die Herausforderungen eines nachhaltigen Lebensstil und nachhaltigen Wirtschaftens meistern können. Dabei wendet sie unter anderem die Prinzipien der Gemeinwohl Ökonomie an, einer Bewegung, die auch in der Schweiz Fuss gefasst hat. Abbühls Ziel - Nachhaltigkeit mit Leichtigkeit zu verbinden.

Endlich: Ein Klimaschutzgesetz für die Schweiz

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Ursprünglich hiess sie Gletscherinitiative. Viele können sich vielleicht an die farbigen Fahnen erinnern, die von Balkonen und Fenstern flatterten. 2019 als Volksinitiative lanciert beabsichtigte die Gletscherinitiative, das Netto-Null-Ziel bis 2050 in der Bundesverfassung zu verankern. 2021 hat eine Kommission des Parlaments darauf basierend einen indirekten Gegenentwurf entwickelt, der als Rahmengesetz eine Rechtsgrundlage für verschiedene Zielsetzungen zum Klimaschutz liefern soll. Dieser indirekte Gegenvorschlag nahm alle Hürden. Eine Partei-übergreifende Koalition sorgte dafür und das Initiativkommitte zog seine Gletscherinitiative vorläufig zurück. Nur die SVP spuckte in die Suppe. Sie hat das Referendum gegen das Gesetz ergriffen und damit kommt das neue Klimaschutzgesetz vors Volk. Diese Entwicklung weckt unangenehnme Erinnerungen an die Ablehnung des CO2-Gesetzes im 2021. - Was das Klimaschutzgesetz genau beinhaltet, darüber spreche ich in dieser Episode mit Sophie Fürst, der Co-Kampagnenleiterin und Geschäftsführerin des Vereins Klimaschutz Schweiz. Sie erzählt auch, wie sie sich einen Abstimmungskampf vorstellt, der an der Urne erfolgreich sein wird.

Der Wald ist Klimaschützer

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Der Wald in Deutschland ist im eigentlichen Sinn des Wortes eine grosse Sache. 11.4 Millionen Hektare Wald bedecken die Fläche des Landes. Aber leider sind 5 % davon geschädigt oder kaputt. Wiederaufforstung, aber auch eine nachhaltige, auf die Klimakrise ausgerichtete Waldbewirtschaftung tun not. Nochmals einige Zahlen, um darzustellen wie gewichtig die Waldfrage in Deutschland ist: In der Waldbewirtschaftung sind ähnlich viele Menschen beschäftigt wie in der gesamten Automobilindustrie. Im Cluster Forst und Holz werden jährlich 180 Mrd. Euro Umsatz generiert, die Bruttowertschöpfung lag 2018 bei rund 58 Mrd. Euro. - Ich habe mit Irene Seling von der AGDW über die Waldkrise gesprochen. Sie vertritt die Deutschen Waldeigentümer in einer Reihe von wichtigen politischen Debatten. Rund zwei Drittel der Waldeigentümer*innen sind in der AGDW organisiert, sowohl private wie auch kommunale Akteure. Neben Informationen brauchen Waldeigentümer*innen angepasste Förderinstrumente, denn der Wald ist Klimaschützer… Irene Seling spricht über Themen wie: Wie sieht die Zukunft des Waldes aus? Was tun die privaten Waldeigentümer*innen, die sich übrigens nicht so sehr von den schweizerischen unterscheiden? Was funktionieren die Finanzierungsmodelle, etwa die Kompensationen der grossen CO2-Emittenten? Warum müssten die Kompensationszahlungen an die an die Eigentümer*innen weitergeleitet werden?

Über diesen Podcast

Hallo, ich bin Claudia von „Die Natur und die Stadt“.

Dieser Podcast gibt der Natur in der Stadt durch die vielen Menschen, die sich um sie kümmern, eine Stimme. Wenn möglich, gehe ich mit meinen Interviewpartner*innen vor Ort und lasse sowohl begeisterte Hobbyist*innen wie auch Fachleute und Wissenschaftler*innen zu Wort kommen. Ich beleuchte mit ihnen drei zentrale Fragen:

1. Wie geht es der Natur in der Stadt - auf dem Hintegrund von Klimawandel und Schwund der Artenvielfalt?
2. Welche Ökosystemleistungen erbringt die Natur gegenüber der Stadt und ihren Menschen? Wie können wir sie für uns nutzbar machen?
3. Wie sieht eine zukunftsfähige Beziehung von Natur, Mensch und Stadt aus?

Bitte beachten:Die meisten Episoden sind auf Schweizerdeutsch!

Ich gebe alle drei Wochen eine Newsletter raus. Schreibe regelmässig auch Blog-Beiträge auf natureandthecity.ch. Auf Social Media folgen: Twitter, Facebook, Instagram und LinkedIn.

Finanziert wird der Podcast durch die Ernst Göhner Stiftung und durch meine Eigenleistungen.

von und mit Claudia Acklin

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